Dämmstoffe ist eine zusammenfassende Bezeichnung für alle Materialien mit wärme- und /oder schalldämmenden Eigenschaften.
Bei allen Dämmstoffen müssen die Baustoffklasse für das Brandverhalten (Brandschutz) sowie die Wärmeleitwerte und die Eignungsmöglichkeiten der jeweiligen Materialien angegeben werden.
Mineralwolle wird in Stein- und Glaswolle unterschieden
Steinwolle entsteht durch Schmelzen und anschließendes Zerfasern verschiedener Gesteinsarten.
Glaswolle besteht zu 60 Prozent aus Altglas. Unter Zugabe von Kunstharzen bindet das Material ab und erhält so seine Formbeständigkeit.
Zu Platten, Rollen, Streifen, Matten oder Filzen gepreßt, haben Mineraldämmstoffe sehr niedrige Wärmeleitwerte von etwa 0,035
W/mK (Wärmeleitfähigkeit). Sie gehören zur Baustoffklasse
nicht brennbar oder mindestens
schwer entflammbar und lassen sich zudem gut verarbeiten.
Rundum abgeschlossen eingebaut, sind die Fasern der Mineralwolle ungefährlich. Bei der Verarbeitung empfiehlt sich allerdings der Schutz durch einen Feinstaubfilter, um möglichst wenig Mineralfaserstaub einzuatmen. Auf einen Einsatz von Stein- oder Glaswolle muss daher nicht grundsätzlich verzichtet werden.
Polystyrol-Hartschaum
Polystyrol-Hartschaum ist ein geschlossenzelliger, zäher und harter Schaumstoff, der als Partikelschaum (Styropor) oder als Extruderschaum erhältlich ist.
Styropor entsteht durch Aufschäumen von Polystyrolgranulat, das sich aufgrund der Wärmeentwicklung verklebt. Ein Treibmittel expandiert bei Temperaturen über 90 Grad Celsius und bläht das Grundmaterial zu Partikelschaum auf.
Dämmaterial aus Polystyrol-Hartschaum wird in Plattenform geliefert, weist eine sehr niedrige
Wärmeleitfähigkeit von etwa 0,03
W/mK auf und ist gesundheitlich weitgehend unbedenklich. Polystyrolplatten sind schwer bis normal entflammbar.
Polyurethan-Hartschaum wird mit FCKW-freien Treibmitteln aufgeschäumt. Auch hier sind die Wärmeleitwerte sehr niedrig (0,02 bis 0,03 W/mK), allerdings ist das Brandverhalten nur als durchschnittlich zu bewerten.
Schaumglas
Schaumglas wird in die höchste
Baustoffklasse A1, also
nicht brennbar, eingestuft. Das vorwiegend aus Quarzsand erzeugte
Glas wird gemahlen, mit Kohlenstoff vermischt und unter Hitze geschmolzen. Der oxidierende Kohlenstoff bildet Gasblasen, die das
Glas aufschäumen.
Das in Platten gelieferte
Schaumglas ist extrem druckfest, praktisch diffusionsdicht und verfügt über eine niedrige
Wärmeleitfähigkeit (0,045 W/mK).
Perlit
Perlit ist ein Schüttdämmstoff, der aus vulkanischem Gestein entsteht und baubiologisch ausgesprochen empfehlenswert ist. Der vulkanische Rohstoff wird gemahlen, auf 1000 Grad Celsius erhitzt und unter Dampfentwicklung auf das etwa 20fache seines ursprünglichen Volumens expandiert.
Das körnige Material wird vor allem zur Dämmung von
Decken und Fußböden als
Schüttung eingesetzt und in Form von Verlegeplatten als
Trockenestrich verwendet.
Die
Wärmeleitfähigkeit liegt nur im mittleren Bereich (zwischen 0,1 und 0,05 W/mK), dafür ist
Perlit nicht brennbar und umweltverträglich.
Blähton
Blähton ist wie
Perlit ein körniger Schüttdämmstoff. Tonkügelchen werden in einem Drehrohrofen gebrannt und dehnen sich während des Brennvorgangs so weit, dass die Oberfläche schmilzt und eine schützende Außenhaut bildet. So entstehen feinporige, feste und trotzdem leichte Tonperlen, die über eine mittlere
Wärmeleitfähigkeit (0,08 bis 0,2 W/mK) verfügen.
Blähton ist zudem unbrennbar und baubiologisch empfehlenswert.
Zellulose-Dämmstoff
Zellulose-Dämmstoff wird aus dem Rohstoff Altpapier gewonnen. Unter Zugabe von Borsalzen, die gegen den Befall mit Bakterien schützen, werden alte Tageszeitungen zerkleinert und anschließend verdichtet. In Säcke verpackt, wird das Zellulose-Material vom Fachhandwerker entweder offen auf
Decken aufgeblasen oder - zur Dämmung von Dächern und
Decken über einen Luftschlauch in die jeweiligen Hohlräume eingeblasen. Zur Dämmung von Leichtbauwänden können die Zelluloseflocken auch feucht in die
Gefache gesprüht werden. Die
Wärmeleitfähigkeit des Zellulose-Materials ist niedrig (0,045 W/mK) und das Material baubiologisch unbedenklich. Zwar ist es selbst nicht brennbar, doch da sie im Brandfall verkohlen, gehören Zellulose-Dämmstoffe in die Baustoffklasse "normal entflammbar".
Schafwolle
Schafwolle gibt es als moderne und umweltschonende Dämm- und Isoliermatten aus hundert Prozent Schurwolle (frei von chemischen Zusätzen und Bindemitteln) zur Wärme-, Kälte- und Schallschutzdämmung. Die Matten haben eine niedrige
Wärmeleitfähigkeit (0,04 W/mK). Nur in Naßräumen ist eine
Dampfsperre nötig. Gegen Schädlingsbefall schützt ein Verfahren, bei dem das Wollfett umweltverträglich ausgewaschen wird. Dämmatten aus Schafwolle eignen sich zur Wärme- und Schalldämmung von Trennwänden, Zwischenböden und Decken.