Brandschutz fürs Eigenheim

Jedes Jahr gibt es in Deutschland zahlreiche Brände, die Menschenleben kosten, viele Verletzte nach sich ziehen und hohe Sachschäden verursachen. Damit Feuer und Rauch gar nicht erst entstehen und im Ernstfall schnellstmöglich eine Brandbekämpfung erfolgen kann, sollten Bauherren im Vorfeld verschiedene Maßnahmen treffen, die als vorbeugender Brandschutz zusammengefasst werden.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Feuer und Rauch. Foto: pixabay.com
Vorbeugende Maßnahmen gegen Feuer und Rauch. Foto: pixabay.com
Dieser gliedert sich in den baulichen, anlagentechnischen sowie den betrieblich-organisatorischen Brandschutz. Gesetzlich regeln die einzelnen Bundesländer diese Vorschriften auf Grundlage der Musterbauordnung. „Genaue Anforderungen an die Baugestaltung, die Bauausführung und die verwendbaren Bauprodukte lassen sich in den einzelnen Landesbauordnungen finden. Grundsätzlich müssen bauliche Anlagen jedoch immer so beschaffen sein, dass der Entstehung und Ausbreitung von Feuer und Rauch vorgebeugt wird sowie die Rettung von Menschen und Tieren plus wirksame Löscharbeiten möglich sind“, erklärt Tassilo Soltkahn, Architekt und Vorstand der Soltkahn AG, und ergänzt: „Für Unternehmensobjekte und öffentliche Gebäude gilt es im Rahmen des vorbeugenden Brandschutzes auch Rettungswegkonzepte zu erstellen, technische Anlagen wie Feuerlöschsysteme oder Lüftungsanlagen einzusetzen und Mitarbeiter zu schulen, beispielsweise zu Brandschutz- und Räumungshelfern.“ Im Vergleich zu vielen anderen Ländern sind die Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz in Deutschland damit sehr hoch, trotzdem gibt es immer noch jedes Jahr Brandtote. In ihren eigenen vier Wänden sind Bürger für den vorbeugenden Brandschutz nämlich selbst zuständig.

Rauchmelder und Fluchtwege

Mindestanforderungen für den Brandschutz bei Einfamilienhäusern sind gering. Solange Bauherren die erforderlichen Abstände zur Grundstücksgrenze einhalten, müssen keine weiteren besonderen Brandschutzmaßnahmen vorgenommen werden. Für einen sicheren Brandschutz lässt sich der Grundschutz nach der Landesbauordnung jedoch erweitern und von Architekten und Bauunternehmern umsetzen. „So empfiehlt es sich, wenn möglich beispielsweise mehr als nur den einen geforderten Fluchtweg aus jedem Geschoss – den über das Treppenhaus – einzuplanen. Treppen können sich nämlich schnell mit Rauchgasen füllen. Im Ober- und Dachgeschoss bieten sich gut erreichbare Balkone und große beziehungsweise bodentiefe Fenster an, die Rettungskräfte gut erreichen. Für Körperbehinderte gilt es barrierefreie Fluchtwege zu planen“, sagt Soltkahn. Für Neubauten gibt es außerdem in allen Bundesländern eine Rauchmelderpflicht, für Bestandsbauten gilt diese Pflicht überall außer in Sachsen. Mittlerweile müssen Rauchmelder also fast flächendeckend angebracht werden, doch es fehlt die Überprüfung der Anbringung und Funktion. Die Eigenverantwortung der Hausbesitzer ist damit sehr hoch. Rauchmelder retten jedoch Leben, denn viele Brände entstehen nachts. Und die größte Gefahr entsteht nicht durch Flammen, sondern durch Rauchgase.

Brandschutz für denkmalgeschützte Gebäude

Bei denkmalgeschützten Gebäuden stehen Architekten und Bauingenieure außerdem vor der Herausforderung, Brandschutz und Denkmalpflege zusammenzubringen. Der Denkmalschutz will den originalen Baubestand erhalten – insbesondere im Hinblick auf die Originalsubstanz und das äußere Erscheinungsbild –, für den Brandschutz stehen der Schutz von Menschen und Tieren und das Eindämmen der Brandausbreitung an erster Stelle. Bei rechtzeitiger Einbindung von Fachpersonal in das Planungsgeschehen lassen sich jedoch baurechtliche Vorgaben, Brandschutz, Denkmalschutz sowie Wirtschaftlichkeit miteinander vereinen und die Brandschutzmaßnahmen an die historische Bausubstanz anpassen beziehungsweise durch Kompensation sinnvoll ersetzen. „Beim Ausbau von Dachgeschossen in denkmalgeschützten Gebäuden benötigen Bauherren zum Beispiel den Nachweis eines zweiten Fluchtwegs aufgrund bauordnungsrechtlicher Forderungen. Gauben könnten einen solchen bieten, doch der Erhalt der historischen Dachlandschaft mit interessanten Charakteristiken wie speziellen Dachformen oder Aufbauten gehört zu einem wichtigen Teil des Denkmalschutzes, sodass hier nicht immer Veränderungen möglich sind“, weiß der Architekt. Durch eine von ihm entwickelte Fluchtweggaube lassen sich jedoch zwei in Trittstellung gebrachte Stufen über die Traufe hinweg nach außen klappen, sodass eine geeignete Rettungsfläche für die Feuerwehr entsteht. In geschlossenem Zustand bleibt die Fluchtweggaube jedoch als solche unsichtbar und verändert damit nicht das ursprüngliche Erscheinungsbild des Gebäudes. Durch diese und ähnliche bauliche Lösungen lassen sich die Ansprüche des Denkmal- und Brandschutzes vereinen.

Quelle: SOLTKAHN AG / Borgmeier PR

21.02.2021

Hausbaunews

Eigenkapital beim Hausbau: Wie viel ist notwendig?

Der Wunsch, ein eigenes Haus zu bauen, steht für viele an oberster Stelle. Dabei geht es längst nicht nur um den Traum von den eigenen vier Wänden, sondern auch um finanzielle Entscheidungen, die ...

Schutz vor Sturm, Hitze, Starkregen

Rekordtemperaturen und Extremwetter: Der Klimawandel zeigt sich in Deutschland immer deutlicher und gefährdet Infrastruktur und Eigentum. Bauleute sollten deshalb von Beginn an klimaresilient planen ...

Ein Viertel der Bundesbürger will ...

Mini-Solaranlagen sind auf dem Vormarsch. Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage im Auftrag von Verivox plant ein Viertel der Bundesbürger, ein oder zwei Solarmodule auf dem Balkon oder im ...

Hauskauf gut vorbereitet: Der Ablauf im Überblick

Der Kauf eines Hauses ist bekanntlich eine der wichtigsten finanziellen Entscheidungen im Leben. Doch bevor die Schlüssel überreicht werden, sind vorab zahlreiche Schritte zu beachten: von der ...

Küchentrend Minimalismus

Wer eine neue Küche plant, denkt längst nicht nur an Stauraum und Arbeitsflächen. Immer häufiger steht die gestalterische Wirkung im Mittelpunkt. Räume sollen großzügig, ruhig und funktional ...

Mit 5 Tipps bei Hausbau sparen

Bauen ist teuer, keine Frage. Die seit Jahren steigenden Baukosten belasten das Budget zusätzlich. Doch mit einer guten Planung und durchdachten Entscheidungen lässt sich beim Hausbau noch immer ...

Musterhäuser

TwinStyle 13.03 S

Preis ab
128.999 €
Fläche
109,00 m²
Stockholm

Preis ab
223.717 €
Fläche
142,00 m²
Haas O 140 A

Preis ab
258.000 €
Fläche
146,70 m²
Poschmann

Preis ab
370.000 €
Fläche
137,70 m²
Malaga

Preis ab
369.700 €
Fläche
139,00 m²
Individual (Mercanti)

Preis ab
880.000 €
Fläche
313,00 m²

0