Schutz vor Sturm, Hitze, Starkregen

Rekordtemperaturen und Extremwetter: Der Klimawandel zeigt sich in Deutschland immer deutlicher und gefährdet Infrastruktur und Eigentum. Bauleute sollten deshalb von Beginn an klimaresilient planen und Hausbesitzer ihre Immobilien wetterfest machen. Beide brauchen einen ausreichenden Versicherungsschutz. Schwäbisch Hall-Architekt Sven Haustein erklärt, wie man Gebäude besser vor Hitze, Hagel und anderen Folgen des Klimawandels schützen kann.
Klimaresilientes Bauen beginnt mit der Bauplanung und schützt Häuser später vor Extremwetter. (Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall)
Klimaresilientes Bauen beginnt mit der Bauplanung und schützt Häuser später vor Extremwetter. (Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall)
„Klimaresilientes Bauen ist nicht nur eine Frage der Nachhaltigkeit, sondern auch der Sicherheit und des Werterhalts“, betont Haustein. Es bedeutet, ein Haus so zu planen, dass es (extremen) Klima- und Wetterereignissen möglichst gut standhält. Die richtige Bauweise, Materialien und Schutzmaßnahmen können Schäden verhindern oder zumindest deutlich verringern.

Neubauten: Worauf Bauherren bereits bei der Planung achten sollten

Wer neu baut, hat die besten Chancen, Schutzmaßnahmen von Anfang an sinnvoll einzuplanen:
  • Standort und Lage prüfen: Schon die Wahl des Grundstücks ist entscheidend. Besser nicht in Flussnähe, Überschwemmungsgebieten oder Hanglagen bauen. Wird das Haus etwas erhöht oder das Gelände so modelliert, dass es vom Gebäude weg abfällt, kann Regenwasser gut abfließen.
  • Robuste Bauweise: Massive Bauweisen mit widerstandsfähigen Fassadenmaterialien, sturmsicheren Dachkonstruktionen und hochwertigen Fenstern bieten Schutz vor Wind und Wetter.
  • Dachgestaltung: Dächer – ob flach oder geneigt – sollten mit Sturmhaken, fester Vernagelung und verstärkten Verbindungen gesichert werden.
  • Schwachstelle Keller: Die Abdichtung des Kellers sollte immer nach den sogenannten „Lastklassen“ aus dem Bodengutachten ausgeführt werden. Wenn Drainagen Teil des Plans sind, sollten diese später auch überprüft und bei Bedarf gespült werden. Tipp: Lichtschächte an die Drainage anschließen. Kellerfenster und –Außentüren tragen natürlich das größte Risiko. Es gibt sie aber sogar hochwassersicher!
  • Hitzeschutz einplanen: Eine gute Dämmung hält Hitze draußen – je schwerer der Dämmstoff, etwa Holzfaser oder Steinwolle, desto besser. Auch das Baumaterial zählt: Massive Bauweisen aus Beton, Mauerwerk oder auch Vollholz wirken temperaturausgleichend, während sich Metalle, dunkle Farben und Verglasungen stark aufheizen. Sonnenschutzverglasungen, Rollläden, Jalousien oder Markisen sorgen für zusätzlichen Schutz vor Hitze.
  • Regen- und Abwassermanagement: Versickerungsflächen, Rückhaltebecken oder Zisternen verhindern Überschwemmungen und entlasten die Kanalisation. Wichtig sind auch Rückstauverschlüsse, die das Zurückfließen von Abwasser verhindern.

Bestandsimmobilien: Nachträgliche Anpassungen für mehr Wetterbeständigkeit

Auch bestehende Häuser können gegen Wetterextreme gewappnet werden:
  • Dachverstärkung: Ältere Deckungen und Dachstühle lassen sich nachträglich mit zusätzlichen Befestigungen wie Sturmhaken oder Querstreben stabilisieren. Außerdem sollten ältere Dächer regelmäßig auf Schäden kontrolliert und instandgehalten werden.
  • Fenster und Türen: „Moderne Fenster mit speziellen Beschlägen und Dichtungen bieten nicht nur Wärmeschutz, sondern sind auch wind- und schlagregendicht“, erklärt Haustein. Kellerfenster können mit Hochwasserschutzelementen zusätzlich gesichert werden.
  • Rückstauklappen: Wessen Immobilie tiefer liegende Räume hat, sollte Rückstauklappen einbauen, um bei Starkregen das Eindringen/Zurückfließen von Abwasser aus der Kanalisation zu verhindern. „Wichtig zu wissen: Auch Versicherer machen Leistungen im Schadensfall oft vom Vorhandensein und der Wartung einer Rückstauklappe abhängig“, betont der Experte.
  • Gartengestaltung als zusätzlicher Schutz: Dichte Hecken, Windschutzpflanzungen, Drainagen oder Versickerungsflächen helfen, Wasser und Wind vom Haus fernzuhalten und Schäden zu vermeiden.

Technologische Lösungen: Smarte Systeme beim Schutz vor Hitze und Unwettern

Auch Smart-Home-Technologien können helfen, Gebäude vor Wetterextremen zu schützen. Automatisch gesteuerte Rollläden und Markisen reagieren auf Sonnenstand, Temperatur oder Wetterwarnungen: Sie schließen sich selbstständig bei starker Sonneneinstrahlung und fahren bei Wind oder Regen ein. Smarte Ventilatoren und Klimaanlagen lassen sich so programmieren, dass sie sich bei bestimmten Temperaturen automatisch einschalten und gezielt für Kühlung sorgen – das erhöht den Komfort und spart Energie.

Versicherungen: Welche sind wichtig?

Nicht jede Versicherung deckt Elementarschäden automatisch ab:
  • Gebäude- und Hausratversicherungen schützen gegen Sturmschäden, Hagel, Blitzschlag und Leitungswasserschäden.
  • Eine Elementarschadenversicherung ist erforderlich für Schäden durch Überschwemmung, Erdrutsch, Schneedruck, Erdbeben oder Lawinen. Sie greift, wenn etwa ein Fluss über die Ufer tritt oder Starkregen das Grundstück überflutet.
Vorsicht beim Versicherungsschutz: Schäden durch aufsteigendes Grundwasser sind in der Regel nicht versichert – es sei denn, das Grundwasser vermischt sich mit Oberflächenwasser und überflutet gemeinsam das Gebäude. Rückstauschäden durch eine überlastete Kanalisation müssen bei vielen Policen zusätzlich versichert werden. Nicht versichert sind Schäden durch menschliche Einflüsse wie Bauarbeiten oder Bergbau. Auch bei Schneedruck gilt: Versichert ist nur der Einsturz des Daches durch die Schneelast, nicht aber Schäden durch herabfallenden Schnee.

„Wer in Risikogebieten generell keinen Versicherungsschutz bekommt, sollte bauliche Maßnahmen ergreifen oder einen Versicherungsmakler hinzuziehen – oft eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten. Außerdem empfehle ich, die aktuelle politische Diskussion um eine Pflichtversicherung aufmerksam zu verfolgen“, empfiehlt der Experte.“

Quelle: Bausparkasse Schwäbisch Hall AG

11.07.2025

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