Ein energiesparendes Haus hat viele Vorteile und entspricht noch dazu den gesetzlichen Bestimmungen. Denn immerhin sieht das seit November 2020 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz strenge Anforderungen an die Energieeffizienz von Neubauten vor. Auch bestehende Objekte müssen nachgerüstet werden, sodass möglichst wenig Energie beim Betrieb verloren geht.
Dieses Gesetz wurde nicht ohne Grund verabschiedet. Immerhin entfallen rund 35 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland auf Häuser. Gebäude sind für den Ausstoß von 120 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich. Der Umweltgedanke und das Potential auf signifikante Einsparungen bei den Heizkosten führt dazu, dass Fertighäuser möglichst luftdicht gebaut werden. Das ist was die Kosten betrifft ein großer Vorteil, allerdings kann es durch tro ckene Luft zu Problemen kommen. Quelle: iventilatoren.de / pixabay.com
Wie es zu trockener Luft in Fertighäusern kommt
Häuser älteren Baudatums waren bei weitem nicht so gut gedämmt wie moderne Fertighäuser. Kleine Ritzen zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk oder am Dach sorgten für einen natürlichen Luftaustausch. Dieser geht bei der modernen Bauweise verloren, wo explizit darauf geachtet wird möglichst wenig Luftaustausch mit der Außenwelt zu ermöglichen. Ganz besonders häufig wird trockene Luft in Passivhäusern zum Problem. Ihren Namen haben sie deswegen bekommen, weil sie nahezu ohne Heizung auskommen. Doch was versteht man eigentlich unter trockener Luft?
Hier einige wichtige Punkte dazu:
Der Begriff Luftfeuchtigkeit wird oft verwendet, doch die wenigsten wissen was genau dahintersteckt. Eigentlich handelt es sich genau genommen um die relative Luftfeuchte: Als Maximalwert wird der höchste Anteil an Wasserdampf, den Luft aufnehmen kann, festgelegt. Dieser Höchstwert ist unter anderem von der Temperatur abhängig.
Als optimale Luftfeuchtigkeit für Wohn- und Schlafräume sowie Büros werden 40 bis 60 Prozent empfohlen.
Richtiges Lüften oder eine Lüftungsanlage verhindert, dass die Luftfeuchtigkeit absinkt.
Mit einem Hygrometer lässt sich die Luftfeuchtigkeit kontrollieren.
Natürliche Vorgänge führen zu trockener Luft
Dass es zu trockener Luft in Fertighäusern kommt ist kein Mirakel: Vielmehr sind ganz natürliche physikalische Gesetze dafür verantwortlich. Trockene Luft in Fertighäusern kommt meistens während der kalten Jahreszeit vor. Der Grund dafür ist, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit speichern kann als wärmere. Im Winter dringt mehr kühle Außenluft ein – sei es ob beim Öffnen der Fenster oder beim Betreten oder Verlassen des Hauses. Im Haus wird diese Luft aufgewärmt, jedoch nicht mit Feuchtigkeit angereichert. Somit trocknet die Luft immer mehr aus. Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen: Das liegt daran, dass sich die Moleküle im Wasser und in der Luft bei Wärme schneller bewegen.
So herrscht – wenn man keine Gegenmaßnahmen setzt – in der Wohnung oder im Haus bald Wüstenklima. Kennt man den Mechanismus wird rasch klar, dass häufiges Lüften im Winter nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Zwar kommt es zu einem Luftaustausch und es dringt mit Sauerstoff angereicherte Luft nach innen, an der Luftfeuchtigkeit ändert diese Maßnahme jedoch nichts.
Abhilfe schaffen unter anderem Luftbefeuchter, die gerade für den Winter eine gute Investition sind. Es gibt verschiedene Modelle vom einfachen Wasserbehälter, der sich am Heizkörper befestigen lässt bis hin zum Ultraschallgerät. Sie sind mittlerweile relativ günstig in der Anschaffung und arbeiten leise. Doch auch auf natürliche Helfer kann man bei trockener Luft im Fertighaus zurückgreifen. Vor allem Zimmerpflanzen mit großen Blättern schaffen Abhilfe. Sie geben bis zu 90 Prozent des Gießwassers wieder an die Raumluft ab. Zu empfehlen sind zum Beispiel die Zimmerlinde, Ficus oder Kolbenfaden. Auch Aquarien und Zimmerbrunnen tragen dazu bei, trockene Raumluft in Fertighäusern mit Feuchtigkeit anzureichern.
Durch ein Zusammenspiel mehrerer Maßnahmen kann die Raumluft verbessert werden. Somit steigt die Wohnqualität und es kommt seltener zu Infekten, die auf trockene Luft zurückzuführen sind. 15.01.2021 -
Quelle: g.p.