Strahlung im Wohnraum: Wie kann ich mich vor potenziellen Gefahren schützen?
Die unsichtbare Gefahr
Jeder Mensch ist rund um die Uhr radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Manchmal ist sie natürlich, manchmal künstlich erzeugt. Natürliche Strahlung tritt im Wasser, in der Luft oder im Erdreich auf. Wir atmen sie ein und nehmen sie über die Nahrung auf. Künstlich erzeugt wird Strahlung im Rahmen von Röntgenbildern oder Computertomografie sowie bei der Kernspaltung im Atomkraftwerk.Trifft radioaktive Strahlung auf den Menschen, kommt es zu Wechselwirkungen, die schädlichen Einfluss auf die Gesundheit haben können. Beispiel Radon: Das radioaktive Edelgas entsteht durch den Zerfall von Uran und Radium, die in Gesteinsschichten lagern. Weil Gestein porös ist, tritt Radon zusammen mit seinen radioaktiven Zerfallsprodukten an die Luft und wird eingeatmet. Die natürliche Strahlenbelastung macht alleine 1,3 Millisievert pro Jahr aus. Eine der Hauptgefahren: Radon ist die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs.
Nach Angaben des BfS beträgt die natürliche Strahlenbelastung in Deutschland durchschnittlich 2,1 Millisievert (mSv) / Jahr. Die künstlich erzeugte Belastung macht rund 1,7 mSv / Jahr aus. Je nach Wohnort und Lebensweise kann die Strahlung allerdings variieren. Als Grenzwert gilt für die deutsche Bevölkerung: Mehr als 1 mSv/Jahr darf nicht durch die Nutzung radioaktiver Stoffe entstehen.
Strahlung in Baustoffen
Gerade beim Bau kommen häufig Materialien wie Ziegel, Kies, Sand oder Beton und Kalksandstein zum Einsatz, die Strahlung abgeben können. Verantwortlich dafür sind die Zerfallsketten von Thorium-232, Uran-238 und Kalium-40. Je nach Element verursachen sie eine Gammastrahlung, die von außen auf den menschlichen Körper wirkt oder wie beim Radon mit seinen Zerfallsprodukten inhaliert wird.Die gute Nachricht für alle Hausbauer von Town & Country Haus: Das BfS hat im Rahmen verschiedener Untersuchungen festgestellt, dass die typischen Materialien nicht für eine höhere Radonkonzentration im Wohnraum verantwortlich sind. Laut BfS liegt die durchschnittliche Belastung bei rund 0,4 mSv/Jahr und damit im Toleranzbereich der natürlichen Strahlung. Mit dem Bau eines Massivhauses sind Sie damit auf der sicheren Seite.
Auch ein Naturstein wie Granit – immerhin ein beliebtes Material für Küchenarbeitsplatten – kann einen höheren Gehalt an radioaktiver Strahlung aufweisen. Sofern Sie Granit im Wohnraum einsetzen möchten, holen Sie sich deswegen eine Information über die entsprechende Konzentration beim Hersteller ein.
Schutz im Bestandsgebäude und Neubau
Vor allem auf den Einfluss von Radon sollten Hauseigentümer achten: Über undichte Fundamente, Keller mit Naturböden, Abwasser- oder Leerrohre oder Holzbalkendecken kann das radioaktive Edelgas in den Wohnraum gelangen. In Bestandsgebäuden heißt das vor allem: Mehrschichtig abdichten, regelmäßig lüften oder eine kontrollierte Raumlüftung einbauen. Beim Neubau sorgt eine besonders dichte Gebäudeumhüllung dafür, dass kein Radon in die Raumluft gelangen kann. Wer sich intensiver mit baulichen Maßnahmen beschäftigen möchte, findet beim Bundesamt für Strahlenschutz eine ausführliche Broschüre zum Thema.Schutz und Richtlinien für Verbraucher bietet das aktuell gültige Strahlenschutzgesetz: Hiernach soll die Radonkonzentration im Innenraum den Grenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter nicht überschreiten. Weil Radon regional unterschiedlich auftritt, sind die Bundesländer bis Ende 2020 dazu verpflichtet, ihre Vorkommen bekanntzugeben. Wie das Aufkommen von Radon in Deutschland verteilt ist, zeigt eine Karte des BfS.
Wer übrigens die Konzentration von Radon im Haus messen möchte, kann das über Radonmessgeräte tun. Dabei handelt es sich um stromlose Plastikbehälter, die im Raum ausgelagert werden. Geräte lassen sich bei verschiedenen Laboren im Bundesgebiet ordern.
23.07.2020
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