Fertigbau ist Taktgeber und Pionier für nachhaltiges Bauen

„Klimafreundlich und bezahlbar Bauen in der Krise? – Die Fertigbaubranche zwischen Chance und Wirklichkeit.“ Darüber diskutierte der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) mit rund 30 Abgeordneten, Fachreferenten und Landesvertretern im Rahmen eines Parlamentarischen Frühstücks unter der Schirmherrschaft von Martin Diedenhofen MdB über den Dächern Berlins im Dachgartenrestaurant des Deutschen Bundestags. 
Beim Parlamentarischen Frühstück über den Dächern Berlins trafen sich Vertreter der Bundesbaupolitik und des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau, hier am Rednerpult BDF-Präsident Mathias Schäfer. Foto: BDF
Beim Parlamentarischen Frühstück über den Dächern Berlins trafen sich Vertreter der Bundesbaupolitik und des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau, hier am Rednerpult BDF-Präsident Mathias Schäfer. Foto: BDF
„Der industrielle Fertigbau und mit ihm die serielle Vorfertigung sind Taktgeber und Pionier und können das auch in Krisenzeiten sein“, sagte BDF-Präsident Mathias Schäfer und informierte über die notwendigen Rahmenbedingungen auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand. Zugleich forderte er von der Politik neben der erwünschten Technologieoffenheit auch „Wohnformneutralität“: Das Einfamilienhaus habe nicht nur seine Berechtigung als bevorzugte Wohnform der meisten Deutschen, sondern der Eigenheimneubau entlaste auch den Wohnungsbau in den Ballungszentren. 
  
Die Standards für nachhaltiges Bauen sollten nicht abgesenkt, aber vereinfacht werden, schlugen die BDF-Experten vor. „Endlich wird der gesamte Lebenszyklus eines Hauses betrachtet, nicht nur der Zeitraum zwischen Einzug und Auszug“, sagte Dagmar Fritz-Kramer, Geschäftsführerin des BDF-Mitglieds Baufritz, und nannte Vorteile des Baustoffs Holz. Sie forderte eine stärkere Berücksichtigung des CO2-Speicherpotenzials nachwachsender Rohstoffe. 
  
Nicole Steinmetz, Geschäftsführerin von ALHO Systembau, informierte über die Herausforderungen für serielles Bauen in der öffentlichen Vergabe. Sie forderte eine schnellere Zulassung innovativer Bautechniken und Baumaterialien sowie eine stärkere Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien im Vergaberecht. 
  
Josef Haas, Geschäftsführer des Fertighausherstellers Kampa, demonstrierte die Leistungsfähigkeit der Holzfertigbauweise bei mehrgeschossigen Gebäuden und regte eine Überarbeitung der Muster-Holzbaurichtlinie an, um Hemmnisse für den Holzbau abzubauen. 
  
„Serielles Bauen im Allgemeinen sowie die Holztafelbauweise im Besonderen sind für die langfristige Dekarbonisierung des Gebäudesektors entscheidend und können Wirtschaftlichkeit, Qualität, Schnelligkeit und Zukunftsfähigkeit aus dem Ein- und Zweifamilienhaussegment auch in den Wachstumsmärkten des Mehrgeschossbaus, der Nachverdichtung sowie Aufstockung erfolgreich etablieren“, so BDF-Präsident Mathias Schäfer. 

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