Bauherren müssen auch erfahrenen Firmen auf die Finger schauen
Ähnliches beobachtet der Experte bei Dichtbändern: „Viele Unternehmer setzen beispielsweise falsche EPDM-Dichtbänder ein, die gar nicht für den Außenbereich zugelassen sind.“ Die Abkürzung EPDM steht für Ethylen-Propylen-Dien-(Monomer)-Kautschuk. Dabei handelt es sich um einen gummielastischen Werkstoff nach EN 13956. Diese Dichtbänder, die etwa zum Abdichten von bodengleichen Fensterelementen benutzt werden, gibt es bereits seit den 1960er Jahren. Sie dienen als Alternative zur Dachpappe, sind stark dehnbar und bleiben auch bei extrem hohen oder sehr niedrigen Temperaturen auf Dauer elastisch. Sachverständiger Dietz beschreibt das Problem wie folgt: „Viele Handwerker prüfen nicht, was sie einbauen. Mit oder ohne Aufdruck des Produktnamens wird die Eigenschaft des EPDM- Dichtbands anhand der schwarzen Farbe und der Dicke des Materials assoziiert. Das reicht aber zur Beurteilung nicht: Der Anwendungsbereich wird nur auf der Verpackung und dem technischen Merkblatt erläutert.“ Dort finden sich auch die entscheidenden Angaben, ob das EPDM- Dichtband überhaupt als Bauwerksabdichtung zugelassen ist. „Auch hier stehen die Bauunternehmen in der Pflicht, vorab die Eignung zu prüfen.“ Der Sachverständige kann die Liste lange fortsetzen.
Für Norman Dietz sind diese Beobachtungen alarmierend, gerade, weil - neben den bekannten Problemen im Schlüsselfertigbau – schlechte Planung, unqualifizierte Ausführende – nun zunehmend bislang solide arbeitende Firmen falsche Bauprodukte einbauen. Die Ursache liegt im System: Die Baufirmen überwachen sich selbst. Folglich hängt die Qualität der Bauausführung stark von den Bauleitern vor Ort ab“, erläutert der Experte. „Die Firmen stehen aktuell auch unter enormem Druck, sie müssen in kurzer Zeit viel bauen. Auch die Bauherren sind oft ungeduldig.“ Ein weiteres Problem stellen nach Ansicht von Norman Dietz auch eingespielte Teams dar: Bauleiter und Nachunternehmer arbeiten oft seit Jahren vertrauensvoll zusammen. Das führt auch zu blindem Vertrauen.
„Die unabhängige Bau- und Qualitätskontrolle ist für private Bauherren heute also wichtiger denn je“, konstatiert der Sachverständige. „Zumal wir schon öfter festgestellt haben, dass tatsächlich bessere und sorgfältigere Handwerker eingesetzt werden, wenn die Bauherren ankündigen, dass sie einen unabhängigen Bausachverständigen mit der baubegleitenden Qualitätssicherung beauftragen."
07.11.2019
Hausbaunews
Neubauplanung steht und fällt mit dem Baugrund
Wer ein Grundstück kauft, der sollte nicht nur auf die oberirdischen Qualitäten wie Lage, Preis und die nahe gelegene, persönlich nötige Infrastruktur achten, sondern auch auf die unterirdischen ...
Entkalkungsanlagen im Fertighauskonzept ...
Beim Bau eines Fertighauses sollte die Wasseraufbereitung von Anfang an mitgedacht werden. Wer frühzeitig eine Entkalkungsanlage einplant, kann Folgekosten vermeiden und die Qualität des ...
Außenanlagen clever planen – Wie Rollrasen und ...
Beim Hausbau steht oft das Gebäude im Mittelpunkt – logisch, immerhin geht es um Statik, Energie, Innenausbau. Doch was passiert danach? Viel zu oft bleibt die Außenfläche bis zuletzt eine graue ...
Ein eigenes Haus bedeutet für Familien mit Kindern nicht nur Unabhängigkeit, sondern auch die Möglichkeit, ihr Heim individuell an ihre Bedürfnisse anzupassen. Der Hausbau hält aber auch ...
Hochwertiges Herzstück der Küche
Der Backofen ist das Herzstück jeder Küche, er nimmt eine entscheidende Rolle in der Zubereitung von Speisen ein - von der knusprigen Pizza und dem saftigen Braten bis hin zum delikaten Auflauf. ...
Gemeinsam leben im Mehrgenerationenhaus
Das Mehrgenerationenhaus erlebt eine Renaissance, da sich immer mehr Familien dafür entscheiden, mehrere Generationen unter einem Dach zu vereinen. Emotionale, praktische und wirtschaftliche Gründe ...