Die 3 wichtigsten Maßnahmen für den Klimaschutz beim Hausbau

Der Bau des eigenen Hauses ist für jede Familie eine Herausforderung, die es erst einmal zu bewältigen gilt. Das gilt nicht nur für den persönlichen Einsatz, sondern ebenso für den finanziellen Aufwand. Auch wenn die Zinsen historisch niedrig sind und man leicht an sehr günstige Kredite kommt, ist die Belastung dennoch groß. Zumal ein Haus mit einer wesentlich größeren Grundfläche als die meisten Mietwohnungen ausgestattet ist und dadurch höhere Energiekosten verursacht. Es gibt auch keine Nachbarn über oder unter einem, die das Haus mit warmhalten.
Das können Hausbesitzer für die Umwelt tun, ohne den Geldbeutel zu belasten. Foto: pixabay.com
Das können Hausbesitzer für die Umwelt tun, ohne den Geldbeutel zu belasten. Foto: pixabay.com
 
Dauerhaft günstige Energie einzukaufen ist deshalb eines der wichtigsten Ziele aller zukünftigen Hausbesitzer. Nun hat man endlich die freie Wahl, von welchen Anbietern man sich beliefern lassen möchte und ist nicht mehr auf die Entscheidungen des Vermieters angewiesen. Und man kann sich der Verantwortung stellen, seinen Teil zum Umwelt- und Klimaschutz beizutragen, um eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Ein schöner Nebeneffekt: klimafreundliche Entscheidungen rund um das Haus sind meist auch für den Geldbeutel eine Wohltat – zumindest auf lange Sicht. Beginnen wir mit dem größten Posten, dem sich Familien allmonatlich stellen müssen: den Energiekosten.

Welche Heizung? Günstig und umweltfreundlich mit Ökogas

Die Entscheidung für den passenden Energieversorger bringt eine Menge Sparpotenzial mit sich. Immer mehr Häuslebauer entscheiden sich für zertifiziertes und günstiges Ökogas, (nicht zu verwechseln mit Biogas), das jedes Jahr mehrere Tonnen CO2 einspart. Das wird dadurch verwirklicht, dass alle CO2-Emissionen, die im Zusammenhang mit dem Gas als Energielieferant entstehen, eins zu eins durch Waldschutzprojekte ausgeglichen werden. Anstatt nur zu nehmen, gibt der Mensch hier mit der Hilfe seines Lieferanten etwas zurück. Der Vorteil: Wer gerade ein Haus baut, kann gleich eine Gasheizung einbauen und muss nicht umrüsten. Das ist zwar möglich, verlängert aber die Dauer der Amortisation. Wer gleich auf günstiges Ökogas setzt, beginnt direkt mit dem Sparen.
 
Wie heizen wir in der Zukunft? Foto: pixabay.com
Wie heizen wir in der Zukunft? Foto: pixabay.com

Doch warum überhaupt Gas?

Mehr als 80 Prozent der Energiekosten in einem privaten Haushalt entfallen auf Raumwärme und Warmwasser. So ergibt sich gerade in diesem Bereich eines der größten Einsparpotenziale, was die Belastung der Umwelt – und des Geldbeutels – betrifft. Am beliebtesten sind Pellets, Gas und Öl.

Mit einer Pelletheizung heizt man CO2-neutral. Denn beim Verfeuern wird nur jenes klimaschädliche Kohlendioxid freigesetzt, das bereits im Holz gespeichert wurde. Allerdings braucht eine solche Heizung sehr viel Platz und ist in der Anschaffung mehrere Tausend Euro teurer als eine Öl- oder Gasheizung. Zudem sind die Pellets geruchsintensiv, was sich als störend erweisen kann.

Öl ist eine endliche Ressource, die in den letzten Jahren immer wieder in Verruf gekommen ist. Auch hier braucht der Kessel im Haus recht viel Platz. Das prädestiniert Ökogas als sparsame und klimabewusste Alternative. Denn einerseits sind die Anschaffungskosten und der Platzbedarf niedrig, andererseits wird durch die Aufforstung eine Neutralität beim CO2 erzielt.

Doch Wärme muss nicht nur erzeugt, sondern auch möglichst effizient genutzt werden – nur so kann das gesamte Sparpotenzial ausgenutzt werden.

Nicht „für draußen heizen“: Fenster und Türen

Die sparsamste Heizung hat keinen großen Nutzen, wenn die erzeugte Wärme nach draußen entweicht. Das passiert zum Beispiel über die Türen und Fenster. In welchem Ausmaß, lässt sich leicht kontrollieren.

Mit dem Einbau moderner Fenster lässt sich deutlich sparen. Dabei haben die einfach verglasten Scheiben schon lange ausgedient. Heute werden mindestens doppelt verglaste Scheiben eingesetzt, was den Energieverlust um 60 Prozent senkt. Eine Dreifachverglasung spart sogar bis zu 85 Prozent ein.

Angegeben wird der Wärmeverlust durch den sogenannten U-Wert, den Wärmedurchgangs-Koeffizient. Die Energieeinsparverordnung schreibt vor, dass der U-Wert bei den Fenstern eines Standardhauses bei maximal 1.30 liegen darf, während dieser Wert bei einem Passivhaus 0.80 nicht überschreiten darf. Bei den Außentüren liegen diese Werte analog bei 1.80 bzw. 0.80.

Übrigens: Gerade an der Nordseite des Hauses sollte auf eine optimale Verglasung geachtet werden. Dadurch, dass hier keine Sonne auftrifft, ist der Wärmeverlust besonders hoch. Wer die natürliche Kraft der Sonne nutzen will, richtet das Haus insgesamt nach Süden aus. So brauchen die Räume deutlich weniger Heizwärme. An der Nordseite können dann weniger beheizte Räume wie das Schlafzimmer untergebracht werden.
Wer gleich auf die richtige Neigung des Daches achtet, kann später Sonnenkollektoren nachrüsten. 30° - 35° Neigung gelten in Deutschland als optimal.

Die schützende Hülle für das Haus: Gut gedämmt ist halb gespart

Die richtige Dämmung ist beim Energiesparen am Haus die halbe Miete. Dabei gibt es verschiedenste moderne Werkstoffe und Methoden, um dem Haus eine schützende Hülle zu geben, durch die die erzeugte Wärme im Haus bleibt und nicht nach außen entweichen kann. So haben Häuslebauer heute die Wahl zwischen Polyurethan-Hartschaum, besonders dünnen Vakuumdämmplatten, dem Naturprodukt Hanf, einer Dämmung mit Glaswolle oder Steinwolle oder auch Polystyrol/EPS-Dämmstoffen. Welche Methode bei der Dämmung die richtige ist, entscheidet man am besten zusammen mit dem Bauträger, denn das kann je nach Art des Hauses variieren. Umweltfreundliche und klimaschonende Maßnahmen werden von der KfW besonders gefördert.

Übrigens: Unbedingt vermeiden sollte man die sogenannten Wärmebrücken im Haus. Das sind Stellen, an denen die Wärme schneller entweichen kann als in der direkten Umgebung, wodurch sich gesundheitsschädlicher Schimmel bilden kann.

Erfreuliches Fazit: Was das Klima schont, tut auf lange Sicht auch dem Geldbeutel gut. Denn wer nicht für draußen heizt, spart Kosten.

Quelle: p.s.

04.12.2018

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