Immobilienprognose 2025

Der Immobilienmarkt bleibt spannend: Zinsen und Inflationsrate stabilisieren sich, doch die Immobilienpreise ziehen regional wieder an und die energetische Sanierung rückt in den Fokus. Immobilienexperte Oliver Adler gibt im Interview einen Ausblick auf das Jahr 2025.
Oliver Adler, Immobilienexperte der Bausparkasse Schwäbisch Hall (Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall)
Oliver Adler, Immobilienexperte der Bausparkasse Schwäbisch Hall (Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall)

Herr Adler, wie blicken Sie auf das Immobilienjahr 2025?

Der Immobilienmarkt hat sich 2024 an einigen Stellen entspannt, vor allem durch leicht sinkende Zinsen und den Start neuer bzw. die Fortführung bestehender Förderprogramme. Das hat bei vielen Kaufinteressenten wieder Mut geweckt.
Herausforderungen im neuen Jahr bleiben aber Zinsen, Immobilienpreise, Bau- und Sanierungskosten. Deshalb könnte der Start ins Jahr etwas „frostiger“ ausfallen. Bei den Immobilienpreisen sehen wir regional unterschiedliche Entwicklungen: In den Großstädten und kreisfreien Städten ziehen die Preise sowohl für Wohnungen als auch für Ein- und Zweifamilienhäuser an. Im ländlichen Raum bleibt der Markt etwas entspannter – hier gab es zuletzt sogar leichte Preisrückgänge bei Wohnungen. Langfristig gehe ich jedoch von steigenden Preisen aus.

Heißt das, dass jetzt ein guter Zeitpunkt für den Immobilienkauf ist?

Ja, definitiv! Die Zinsen haben sich stabilisiert. Wir liegen derzeit bei rund 3 Prozent, vereinzelt gibt es sogar Angebote mit einer „2“ vor dem Komma – aber das sind eher Ausnahmen. Für 2025 rechne ich mit einer Seitwärtsbewegung, ausgehend vom heutigen Zinsniveau. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass die Zinsen wieder leicht steigen – Stichwort geopolitische Lage und politische Unwägbarkeiten. Mit Blick auf die Immobilienpreise, sollten diejenigen, die bereits heute ein konkretes Objekt oder Vorhaben im Auge haben, die Gunst der Stunde nutzen und aktiv werden.

Welche Rolle spielt die energetische Sanierung beim Immobilienkauf?

Energetische Sanierungen sind heute ein entscheidender Faktor. Viele Bestandsimmobilien, vor allem aus den 1970er- und 1980er-Jahren, sind energetisch nicht mehr auf dem neuesten Stand. Aber hier liegt enormes Potenzial. Wer zum Beispiel in eine neue Heizung, bessere Fenster oder eine Dämmung investiert, steigert den Wohnkomfort und den Immobilienwert.

Eine schlechtere Effizienzklasse schreckt allerdings viele potenzielle Immobilienbesitzer ab. Sie sehen den organisatorischen und zeitlichen Aufwand und die damit verbundenen Investitionen. Daher liegen Objekte mit der Effizienzklasse D und schlechter wie Blei in den Immobilienportalen. Umso wichtiger wird es, dass Makler schon in der Immobilienanzeige einen Weg aufzeigen, wie die Immobilie energetisch saniert werden kann.

Der Wohnungsmarkt steht weiter vor großen Herausforderungen. Was sind die Hauptprobleme, die zur aktuellen Situation beitragen?

Immer mehr Menschen suchen nach Wohnraum: Das ist kein Thema, das mit dem Zinsanstieg von heute auf morgen entstanden ist. Hier sind viele Faktoren für den Einzelnen und für die Bau- und Immobilienwirtschaft kritisch, z.B. teure Grundstücke, hohe Baukosten und bürokratische Hürden.

Im Schnitt werden nur noch rund 200.000 Wohnungen pro Jahr fertiggestellt. Für 2026 werden 175.000 Einheiten prognostiziert. 400.000 Einheiten war einmal das Ziel der Politik. In Deutschland ist vor allem Deregulierung gefragt – wir haben 16 verschiedene Bauordnungen. Außerdem brauchen wir steuerliche Erleichterungen und Planbarkeit bei den Fördermitteln.

Wie beurteilen Sie den Neubau: Hat er noch eine Zukunft?

Die Zahl der Neubauprojekte ist stark zurückgegangen. Vor allem vom Neubau auf einem selbst gewählten Grundstück mit Garten – der klassische Traum der Deutschen – mussten sich zuletzt viele verabschieden. Fakt ist aber: Der Bedarf an Wohnraum kann nur durch eine Kombination aus Neubau und Modernisierung im Bestand gedeckt werden. Deshalb hat der Neubau Zukunft. Für viele ist er aber nur möglich, wenn das Grundstück schon vorhanden ist oder die Familie finanziell unterstützt. Eine verlässliche Förderung des Neubaus ist daher dringend erforderlich.

Welche drei Tipps geben Sie Kaufinteressenten für 2025?

  1. Loslegen: Wer heute den Wunsch nach einer eigenen Immobilie hat, sollte 2025 aktiv werden. Die Bedingungen sind gut, die Zinsen stabil und die Preise werden voraussichtlich weiter steigen.
  2. Informieren und beraten lassen: Eine gute Wissensbasis zum Thema „Bauen und Wohnen“ ist beim Immobilienkauf hilfreich. Dieses Wissen kann man sich über Fachliteratur, Blogs und Podcasts aneignen. Eine fachliche Beratung – vom Finanzierungs- bis zum Energieberater – ist aus meiner Sicht jedoch unerlässlich.
  3. Früh vorsorgen und langfristig denken: Eine Immobilie ist eine wichtige Altersvorsorge. Wer heute investiert, profitiert langfristig vom steigenden Immobilienwert und niedrigen Energiekosten.

Abschließend: Was erwarten Sie für den Immobilienmarkt in den kommenden Jahren?

Ich rechne damit, dass der Druck auf den Markt weiter zunehmen wird. Die Nachfrage nach Wohnraum wird hoch bleiben. Gleichzeitig müssen wir Lösungen finden, um den Neubau zu erleichtern und den Bestand zu modernisieren. Trotz aller Herausforderungen bietet der Immobilienmarkt Chancen – vor allem für diejenigen, die sich gut informieren und ihre Entscheidungen langfristig treffen.

Quelle: Bausparkasse Schwäbisch Hall AG

03.03.2025

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