Hausbau im KfW-40-Plus-Format

Wer sich beim Hausbau an den Kriterienkatalog der KfW hält, kann Fördermittel nutzen. Foto: pixabay.com / paulbr75
Wer sich schon einmal mit Förderprogrammen der KfW im Bereich Hausbau/Modernisierung beschäftigt hat, merkt schnell: Es gibt eine ganze Reihe von ähnlich lautenden Bezeichnungen, die in aller Regel mit den Förderprogrammen der KfW korrelieren. Dazu gehören zum Beispiel:
- das KfW Effizienzhaus 70 oder
- das KfW Effizienzhaus 55.
Als Faustregel gilt: Je kleiner die Zahl ausfällt, desto besser ist die Energieeffizienz des Hauses einzustufen. Welche Kriterien sich genau dahinter verbergen und welche Vorteile die KfW-40-Plus-Häuser bieten, ist Thema dieses Fachbeitrags.
Diese Kriterien müssen für ein KfW Energiehaus 40 erfüllt sein
Als Kriterien gelten für das KfW Energiehaus 40: „Bei einem KfW Effizienzhaus 40 muss der Primärenergiebedarf mindestens kleiner/gleich 40 Prozent des Höchstwertes nach EnEV (2009) haben. Auch müssen die Transmissionswärmeverluste kleiner/gleich 55 Prozent des Referenzwertes der EnEV (2009) sein. Letztlich sind als Maßstab eben das Referenzgebäude nach EnEV (2009) und die Abweichungen davon ausschlaggebend.“ (Quelle: www.kfw.de)
Darüber hinaus gelten diese Richtwerte für die Errichtung eines Energiehauses 40:
- Außenwanddämmung: 32 Zentimeter
- Fensterrahmen: PVC-5
- Flachdachdämmung: 32 Zentimeter
- Heizwärmebedarf: 28-48
- Kellerdämmung: 16 Zentimeter
- Lüftung: Wärmerückgewinnung 80 Prozent
Das KfW-40-Plus-Haus ist der Nachfolger
Das neu entwickelte 40-Plus-Konzept, das erst seit Frühjahr 2016 aus Fördertöpfen gespeist wird, setzt bei den definierten Standards noch einige Kriterien on top. Was sich im Detail dahinter verbirgt, wird im folgenden Best-Practice-Beispiel deutlich. Um das Beispiel besser einschätzen zu können, sei an dieser Stelle kurz erwähnt, was bei den KfW-Effizienzhäusern 55, 85 und 115 zu beachten ist:
- Das KfW-Effizienzhaus 55 schreibt eine Holzpellet-, Biomasseheizung oder eine Wärmepumpe vor. Eine Solaranlage soll für die Trinkwassererwärmung sorgen, die Außenwand und das Dach müssen gedämmt sein. Die Fenster müssen eine Dreifachverglasung sowie einen Spezialrahmen aufweisen.
- Das KfW-Effizienzhaus 85 schreibt sowohl eine Dach- als auch eine Außenwanddämmung vor. Die Fenster haben eine Doppelverglasung. Die Gas-Brennwertheizung wird mit einer Solaranlage ergänzt und dient der Trinkwassererwärmung sowie der Heizungsunterstützung.
- Beim KfW-Effizienzhaus 115 gilt Ähnliches wie bei der 85er-Variante, nur die Heiz-Kombination dient hier ausschließlich der Trinkwassererwärmung.

Ein Energieeffizienzhaus verbraucht erheblich weniger Ressourcen, als herkömmliche Immobilien. Foto: pixabay.com / DirtyOpi
So könnte ein KfW-40-Plus-Haus in der Praxis aussehen
Mögliche Optionen, die Häuslebauer haben, werden beispielsweise unter www.viebrockhaus.de vorgestellt. Dort wird ein Modulsystem präsentiert, das je nach individuellem Bedarf Anwendung finden kann.
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Modul 1 umfasst den neuesten Standard auf KfW-Effizienzhaus-40-Plus-Level
Neueste Technik in punkto Photovoltaik, Gebäudehülle, Wärmepumpe und Online-Monitoring bedeutet für den Bauherrn: geringe Nebenkosten, hohe Wertbeständigkeit und wenig Verbrauch. -
Modul 2 umfasst den Standard auf KfW-Effizienzhaus-40-Plus-Level
Das Plus in der Bezeichnung macht hier auch das Plus an Komfort aus, denn bei diesem Modul liegt der Fokus auf der Haus- und Heiztechnik. Gefilterte Luft, verminderte Staubbildung und Temperatursteuerung inklusive Kühlung über die Fußbodenheizung verstecken sich hinter diesem Modul. -
Modul 3 legt einen besonders hohen Fokus auf die Kraft der Sonne
Die Kombination aus Hausbatterie und Photovoltaik-Anlage soll die Sonne möglichst effektiv nutzbar und den Häuslebauer weitgehend unabhängig von steigenden Energiepreisen machen.
In Anbetracht der technischen Details werden auch die Vorteile des KfW-40-Plus-Formats deutlich: Durch Ausstattung und Bauweise sind diese Häuser nachhaltig und umweltfreundlich gleichermaßen. Die Bewohner profitieren vom hohen Komfort und mit Blick aufs Portemonnaie auch von den niedrigen Heizkosten.
Der Vorteil des Hauses an sich schlägt sich auch im entsprechenden Förderprogramm nieder: Zinsbindung und Vertragslaufzeit verlängert sich, die Förderhöchstbeträge sind noch attraktiver und auch die Tilgungszuschüsse (bis zu 15 Prozent) können sich sehen lassen. Auf den Punkt gebracht heißt das für die 40-Plus-Variante: „Damit werden Gebäude gefördert, die Energie erzeugen sowie speichern und so den verbleibenden, sehr geringen Energiebedarf überwiegend selbst decken können.“ (Quelle: www.kfw.de)
20.12.2016
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