Arbeitskleidung und Sicherheit beim Ausbau
Sicherheitsmaßnahmen treffen, Unfälle verhindern mit Arbeitskleidung
Die erste Sicherheitsmaßnahme beim Ausbau des eigenen Hauses ist die verantwortungsbewusste Auswahl guter Arbeitskleidung. Entscheidend ist hier nicht, wie oft vermutet, der Preis. Auch teure Arbeitskleidung muss nicht hochwertig sein und kann den Körper unter Umständen mangelhaft schützen. Besonders auf die Kennzeichnungen und Materialzusammenstellungen der Kleidung sollten Handwerker daher achten. Seriöse Hersteller geben zumeist detailgenaue Auskunft über die aktuellen Normen und deren Erfüllung. Laut Rofa.de finden Heimwerker dort sogar Arbeitskleidung, die die gültigen Normen übersteigt und zusätzliche Sicherheit bietet.
Intakte Hilfsmittel schaffen ein sicheres Arbeitsumfeld. (Quelle: Efraimstochter / pixabay.com)
Zudem für Sicherheit sorgen können Handwerker, wenn sie sich ein risikofreies Umfeld schaffen. Defekte Leitern, wackelige Tritthocker und selbstgebaute Schutzkonstruktionen erweisen sich in jedem Fall als ungeeignet, denn sie erhöhen die Gefahr für Stürze und entsprechende Verletzungen. So kommt es zusätzlich zur Auswahl der passenden Arbeitskleidung auch auf den Kauf solider Werkzeuge und Hilfsmittel an. Diese sind zwar auf den ersten Blick etwas teurer, erweisen sich dafür jedoch über Jahre hinweg als sinnvolle Investition. Immerhin muss auch nach der Fertigstellung des Hauses noch hin und wieder renoviert werden.
Gefährliche Arbeiten sollten künftige Hausbesitzer außerdem niemals alleine durchführen. Kommt es zu einer schweren Verletzung oder zu einem Sturz, sollte stets eine weitere Person anwesend sein. Diese kann im Ernstfall nicht nur erste Hilfe leisten, sondern auch einen Krankenwagen rufen. Auch die Helfer sollten nicht ohne Arbeitskleidung auf der Baustelle Hand anlegen. Wer jedoch alleine auf der Baustelle arbeitet und sich nicht auf die Unterstützung von Freunden oder Familienmitgliedern verlassen möchte, sollte von gefährlichen Aufgaben Abstand nehmen.
Welche Arbeitskleidung wichtig ist
Bei der Auswahl der Arbeitskleidung kommt es selbstverständlich darauf an, welche Tätigkeiten im künftigen Eigenheim selbst übernommen werden sollen. Der Einbau größerer Dinge wie Sanitäranlagen, Türen und Fenstern erfordert dabei mehr Schutzkleidung als das einfache Verlegen von Laminat oder auch Parkett. Ganz unabhängig von Verletzungsrisiko und Aufwand sollten sich Hausbesitzer eine solide Arbeitsgarderobe zulegen, die auch vor Schmutz schützt.
Als Basis für die eigene Arbeitskleidung gilt die Arbeitshose. Sie gibt es entweder in Form des klassischen Blaumanns oder auch als einfache Hose ohne Träger. In jedem Fall verfügt eine gute Arbeitshose über einen festen und widerstandsfähigen Stoff, der auch Stößen und Reibung widerstehen kann. Schon hierdurch verringert sich das Risiko kleinerer Verletzungen auf der Baustelle deutlich. Wer sich für eine Arbeitshose ohne Latz entscheidet, sollte zudem darauf achten, T-Shirt oder Pullover stets in den Hosenbund zu stecken. So kann der Stoff nicht an Kanten oder Arbeitsgeräten hängen bleiben und das Verletzungsrisiko ist gebannt.
Auch Arbeitsschuhe gehören zur Basis der Arbeitskleidung beim eigenständigen Ausbau des künftigen Eigenheims. Sie verfügen über einen speziellen Schutz von Zehen und Ferse, sodass herunterfallende Gegenstände nicht zu Verletzungen führen. Gute Arbeitsschuhe weisen außerdem ein rutschfestes Profil auf, das auch beim Stehen und Gehen auf unebenem Untergrund sicheren Halt gibt. Die Sohle ist zudem so konzipiert, dass Nägel und spitze Gegenstände sie nicht durchdringen können. Wer sich unsicher hinsichtlich des richtigen Arbeitsschuhs ist, sollte stets mehrere Modelle anprobieren. Der Fuß muss im Schuh gut gestützt werden und es darf zu keinerlei Druckstellen oder Reibungspunkten kommen.
Ohne solide Handschuhe sollte auf der Baustelle nicht gearbeitet werden. (Quelle: WerbeFabrik / pixabay.com)
Nebst der Füße brauchen auch die Hände besonderen Schutz. Sie sind Hauptakteure bei den meisten Tätigkeiten und sollten niemals ohne Handschuhe zum Einsatz kommen. Zu groß ist die Gefahr von Schnitt- oder auch Stichverletzungen, die das Vorankommen auf der Baustelle über Wochen hinweg zum Erliegen kommen lassen können. Das unterstreicht auch die Berufsgenossenschaft ETEM in ihrer Unfallstatistik. Ganze vierzig Prozent aller Verletzungen in den Mitgliedsbetrieben betrafen die Hände. Auf Arbeitshandschuhe zu verzichten, ist daher keinesfalls ratsam. Ein solider Arbeitshandschuh umgibt die Hände sicher und rutscht nicht. Auch zeigen sich hier keine großen Zwischenräume, die beim Arbeiten unter schweren Gegenständen hängenbleiben könnten. Hilfreich bei der Wahl der passenden Handschuhe sind auch die Angaben des Bundesverbandes für Handschutz.
Die eigenen Fähigkeiten berücksichtigen
Allerlei verschiedene Tätigkeiten fallen beim Ausbau des Eigenheims an. Wer diese in Eigenregie durchführen möchte, sollte sich nicht überschätzen. Unerfahrene Handwerker, die Arbeiten wie der Elektroinstallation, dem Einbau großer und schwerer Teile oder auch Tätigkeiten in größerer Höhe übernehmen wollen, gehen ein hohes Risiko ein. Daher ist der Wunsch nach einem möglichst großen Anteil der Eigenleistungen zwar verständlich, darf jedoch niemals die eigene Gesundheit gefährden. Besser ist es, für schwierige und gefährliche Tätigkeiten professionelle Handwerker ins Haus zu holen, die die notwendigen Handgriffe bereits gut kennen.
Die Kosten für den Ausbau steigen, wenn Unerfahrenheit Schäden verursacht. (Quelle: moerschy / pixabay.com)
Dass Eigenleistung um jeden Preis die Ausgaben für den Ausbau des Hauses sogar in die Höhe treiben kann, ist eine wichtige Information. Wer beispielsweise Fliesen verlegt, ohne jemals Vorkenntnisse gesammelt zu haben, steht im Ernstfall vor einem wenig ansehnlichen Badezimmer in dem sich die Kacheln ablösen oder unangenehme Kanten aufweisen. Alle Fliesen wieder entfernen zu müssen, einen Handwerker zu beauftragen und neue Fliesen zu beschaffen, lässt die Kosten für den Ausbau dann in die Höhe schnellen.
Gut beraten ist daher jeder Hausbesitzer mit einer Strategie, die seinen Fähigkeiten gerecht wird. Den Eigenausbau nur soweit zu übernehmen, wie es die persönliche Erfahrung zulässt, spart Zeit, Nerven und meist auch Geld.
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