Fußbodenheizung - Baulexikon Begriffsdefinition


Fußbodenheizung

gibt die Wärme auf einer großen Fläche gleichmäßig ab. Die Oberflächentemperatur beträgt maximal 29 Grad Celsius. Für das Heizwasser in den Rohren genügen Vorlauftemperaturen um 40 Grad Celsius. Beim Aufstellen der Möbel stören keine Heizkörper, Staubumwälzungen gibt es aufgrund der großflächigen Abstrahlung kaum. Als Bodenbelag für Fußbodenheizungen eignen sich fast alle üblichen Belagsarten. Es kann Parkett oder Dielenboden genauso wie PVC- oder Teppichboden verlegt werden. Allerdings müssen die Beläge für Fußbodenheizungen geeignet sein. Gekennzeichnet ist dies durch ein Symbol, das eine Heizschlange mit drei darüber liegenden Pfeilen visualisiert, die nach oben zeigen. Für Fußbodenheizungen eignen sich vor allem keramische Fliesen und Platten, weil sie die Wärme besonders gut weiterleiten.

Es gibt verschiedene Heizsysteme:
  • Warmwasserfußbodenheizung: Das ist das traditionelle Heizsystem bei Fußbodenheizungen. Warmes Wasser fließt durch im Fußbodenestrich verlegte Rohre. Die Entwicklung des Heizsystems steht in engem Zusammenhang mit der Entwicklung der Niedrigtemperaturtechnik bei Heizungsanlagen, die niedrige Vorlauftemperaturen ermöglicht. Da eine Fußbodenheizung nur Vorlauftemperaturen bis maximal 50 Grad Celsius benötigt, werden dafür auch nur Niedrigtemperaturheizkessel eingesetzt. Die Heizungsrohre können aus Kupfer oder Kunststoff bestehen, die in einem speziellen Heizestrich (Estrich) eingebettet werden, der die thermischen Belastungen der Heizung aufnehmen muss. Da dieser traditionelle Aufbau eine Fußbodenaufbauhöhe von acht bis zehn Zentimetern erfordert, ist ein Einsatz häufig nur im Neubau möglich. Deshalb haben einige Hersteller für die Altbaumodernisierung Fußbodenheizungen mit einer dünnen Estrichschicht auf den Markt gebracht. Aufgrund der Konstruktion sind hier noch niedrigere Vorlauftemperaturen möglich, so dass das System sehr wirtschaftlich arbeitet.

  • Klimaboden: Eine gute Lösung für die Altbaumodernisierung bietet der Klimaboden. Er besteht aus Flächenelementen, die nahtlos aus Kunststoff hergestellt werden. In diesen Platten oder Modulen zirkuliert (entweder parallel in Röhren oder bei einem Modul mit Noppenkonstruktion diagonal) das aufgeheizte Wasser. Dabei sind die Platten je nach Hersteller nur zwischen etwa einem halben bis zwei Zentimeter stark. Die Vorteile von Klimaböden gegenüber konventionellen Systemen sind die große Wärmeabstrahlfläche, geringe Vorlauftemperaturen zwischen 30 und 40 Grad Celsius sowie das schnelle Reagieren des Systems.

  • Elektrofußbodenheizung: Das sind sehr dünne Heizmatten, die einfach auf dem Estrich direkt unter dem Fußbodenbelag verlegt werden. Die nur circa zwei Millimeter starken Matten werden wahlweise in 30 oder 50 Zentimeter Breite sowie in unterschiedlicher Länge und Leistung pro Quadratmeter - je nach Heizbedarf und Fußbodenbelag - geliefert. Die Aufbauhöhe beträgt einschließlich des Bodenbelags nur 10 bis 20 Millimeter. Elektrofußbodenheizungen eignen sich ideal als Teil- oder Zusatzheizung sowohl für Neubauten als auch für Altbauten. Einsatzbereiche sind in erster Linie Bäder und Küchen, Dielen und Flure. Aber auch für "Inselheizungen" im Wohnbereich, zum Beispiel in Sitzecken und Kinderzimmern, werden sie gern eingesetzt. Geregelt wird das System über elektronische Thermostate, die eine Regulierung der Fußbodentemperatur ermöglichen. Für das Verlegen und den Anschluß ist der Elektroinstallateur zuständig. Das Sytem besitzt einen als Ummantelung des Heizleiters mitgeführten Schutzleiter, wodurch ein Anschluß zum Potentialausgleich überflüssig wird.

  • Elektrodirektheizung: Das sind großformatige keramische Platten, die auf der Rückseite über eine keramische Leitschicht verfügen, die mit einer elektrischen Isolierschicht verbunden ist. Die Platten weisen an ihren Seitenkanten einpolige Steckverbindungen auf, wodurch die Platten untereinander verbunden werden. Bei der Elektrodirektheizung wird demnach die Platte direkt aufgeheizt. Das System ist schnell reaktionsfähig.

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