Mit Eigenleistung zum Traumhaus

Hämmern und sägen, bohren und streichen - für viele Menschen ist Selbermachen in den eigenen vier Wänden ein Stück Selbstverwirklichung. Laut Statistischem Bundesamt gaben in einer Umfrage bis 2023 weit über 11 Millionen Deutsche an, dass sie besonderes Interesse an Heimwerken und Do-it-yourself haben. Angesichts der hohen Baupreise liegt es da natürlich nahe, handwerkliche Eigenleistungen auch beim Bau eines Eigenheims mit einzubringen und mit dem Heimwerker-Hobby bares Geld zu sparen.
Wer seine Baukosten durch Eigenleistungen senken möchte, sollte die eigenen Handwerksfähigkeiten und die Zeit, die neben Job und Familie aufgewendet werden kann, mit Augenmaß einschätzen. Foto: DJD / Bauherren-Schutzbund / Getty Images / skynesher
Wer seine Baukosten durch Eigenleistungen senken möchte, sollte die eigenen Handwerksfähigkeiten und die Zeit, die neben Job und Familie aufgewendet werden kann, mit Augenmaß einschätzen. Foto: DJD / Bauherren-Schutzbund / Getty Images / skynesher
Grundsätzlich sei dagegen nichts einzuwenden, sagt Erik Stange, Pressesprecher des Verbraucherschutzvereins Bauherren-Schutzbund e. V. (BSB). Er gibt einige Ratschläge, damit der Spaß daran, selbst Hand anzulegen, nicht zur Bürde und zum Risiko für den Bau wird.

1. Die eigenen Fähigkeiten und die zeitlichen Möglichkeiten richtig einschätzen

Viele Bauherren überschätzen ihre handwerklichen Fertigkeiten, zugleich wird die erforderliche Zeit für Arbeiten, die man selbst übernehmen will, oft unterschätzt. Kommt es dadurch zu Verzögerungen oder Nacharbeiten, können unvorhergesehene Zusatzkosten entstehen, und sogar ein geplanter Einzugstermin kann in Gefahr geraten.

2. Arbeiten mit hohem Lohnanteil selbst übernehmen

Besonders lohnend sind Arbeiten mit geringem Materialkostenanteil. Die eigene Arbeitsstunde ist deutlich günstiger, die Materialkosten bleiben gleich. Besonders geeignet sind hier Tapezier- und Malerarbeiten oder das Verlegen von Bodenbelägen.

3. Klare vertragliche Vereinbarungen treffen

Eigenleistungen müssen im Bauvertrag klar definiert und abgegrenzt sein, um späteren Missverständnissen und Streitigkeiten vorzubeugen. Der Vertrag sollte vor der Unterzeichnung mit sachkundiger Hilfe, zum Beispiel durch einen unabhängigen BSB-Bauherrenberater geprüft werden. Unter www.bsb-ev.de gibt es dazu Berateradressen sowie weitere Infos zum sicheren Bauen.

4. Vorsicht, Gewährleistungs- und Mängelansprüche!

Keine Baufirma übernimmt die Verantwortung für Arbeiten, die der Bauherr oder seine Helfer selbst durchführen. Am besten sollte die Bauabnahme bereits weitgehend erfolgt sein. So kommt es zwischen den Gewerken nicht zu Überschneidungen, welche zu Verzögerungen und im Mängelfall zu Schwierigkeiten bei der Klärung der Schuldfrage führen.

5. Hilfe von Nachbarn und Freunden nur mit Versicherung

Genau wie bei selbst erbrachten Eigenleistungen sollte man hier die Fähigkeiten der Mitarbeitenden und die Zeit, die sie erübrigen können, sehr vorsichtig einschätzen. Zudem muss der Bauherr in diesem Fall besondere Versicherungen abschließen, welche die Helfer gegen Unfälle absichern.

Quelle: Bauherren-Schutzbund e.V.

23.12.2024

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