Kalk - Baulexikon Begriffsdefinition


Kalk

ist ein Bindemittel, das in vielen Industriezweigen benötigt wird. Im Bauwesen ist Kalk zur Herstellung von Kalksandsteinen und Porenbeton unentbehrlich. Im Hochbaubereich wird er für Maurer- und Putzmörtel, im Tiefbau zur Untergrundbefestigung durch Bodenvermörtelung eingesetzt. Der Ausgangsstoff Kalkstein ist ein Sedimentgestein - ein Stoff, der sich in vorgeschichtlicher Zeit in Gewässern ablagerte. Deshalb ist er häufig auch mit anderen Sedimenten vermischt. So bildet Kalkstein zum Beispiel zusammen mit Magnesiumkarbonat das Mineral Dolomit, nach dem die Dolomiten Südtirols benannt wurden. Ist Ton enthalten, handelt es sich um Kalksteinmergel, der als Ausgangsstoff verwendet wird. Der Kalkstein wird zerkleinert und gebrannt. Aus reinem Kalkstein gewonnener Kalk wird auch als Luftkalk bezeichnet, da er nur an der Luft erhärtet. Er ist weiß, während der Dolomit-Kalk, ebenfalls ein Luftkalk, grau ist. Kalk aus Kalksteinmergel hat dagegen auch hydraulische Eigenschaften. Er erhärtet beispielsweise auch unter Wasser. Nach dem Brennvorgang entsteht der sogenannte Brandkalk. Damit er als Baukalk verwendet werden kann, muss er durch Wasserzugabe gelöscht werden. Dabei wird zwischen Naß- und Trockenlöschen unterschieden. Beim Naßlöschen wird Wasser im Überschuß dazugegeben. Dieses Verfahren ist auch unter Begriff "Einsumpfen" bekannt und dauert mindestens 14 Tage. Das Trockenlöschen erfolgt bereits im Werk, wo dem Kalk nur soviel Wasser zugegeben wird, wie zum Löschen nötig ist.

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